Montag, 11. Februar 2013

Mama Rose Nachruf

Lieber Manfred, liebe Freunde.
Auf diesem Photo ist Mama Rose mit ihrer Jüngsten Esther und mit unserer Ruth zu sehen.

Mama Rose haben wir kennengelernt, als wir im Jahr 2000 nach Butiru kamen. Sie arbeitete damals als Prostituierte, nachdem ihr Ehemann (der mittlerweile auch schon verstorben ist) eine Zweitfrau geheiratet hatte und Mama Rose mit ihren - damals 6 Kindern - verstieß. Mama Rose begann dann, unsere kleine Kirche zu besuchen und konnte glauben, daß Gott sie liebt und immer noch einen guten Plan für sie und die Kinder hat. Nach Geburt ihres siebten Kindes (Esthers Vater ist einer ihrer Kunden) hat Mama Rose dann begonnen, uns im Haushalt zu helfen. Wir konnten sie und ihre Kinder auch unterbringen und versorgen.

Die beiden älteren Mädchen haben leider beide keinen Schulabschluß mehr gemacht und sind mittlerweile verheiratet. Der Dritte, Ekisa, konnte Dank Unterstützung des Hankensbütteler Gymnasiums eine Schul- und Berufsausbildung machen und arbeitet jetzt als Grundschullehrer in unserer kleinen Grundschule in Bushiyi.

Die vierten/fünften sind ein Zwillingspaar. Einer der beiden ist verschollen, hat wahrscheinlich sein Glück als Gelegenheitsarbeiter im naheliegenden Kenya gesucht. Er war auch gestern bei der Beerdigung nicht da. Der Zweite Zwilling, George Namunga, wird von Familie K. unterstützt und geht in unsere Sekundarschule. Die Sechste heißt Annet, auch in unserer Sekundarschule, und wird von Bärbel H. unterstützt.

Esther, die Jüngste wohnt schon seit etlichen Wochen in unserem Hope House, weil Rose sich nicht mehr kümmern konnte, und wird jetzt in Zukunft von ihrem Bruder Ekisa unterstützt.

Auf diesem Photo sieht Rose noch sehr gut und gesund aus, obwohl sie bereits infiziert war. Sie hatte während der Schwangerschaft mit Esther einen HIV- Test machen lassen. Glücklicherweise konnten wir Rose dann während Schwangerschaft und Stillzeit mit ARVs (antiretroviraler Therapie) behandlen und Esther hat sich nicht angesteckt.

Wir danken allen sehr herzlich, die uns helfen, für Waisen und Witwen zu sorgen. Im Durchschnitt überleben viele Menschen in Uganda nur etwa 2-3 Jahre, nachdem Aids bei ihnen ausgebrochen ist. Dank Unterstützung mit besserer Nahrung, medizinischer Versorgung (möglich u.a. auch durch die Halskettenproduktion) und auch Dank der Hoffnung und Geborgenheit, die der Glaube an Jesus Christus vermittelt, hat Mama Rose etwa sieben Jahre nach Ausbruch der Krankheit (seit 2006 ist sie immer wieder schwer krank gewesen) überlebt.

Am Ende hat es Mama Rose sehr geholfen zu wissen, daß ihre Kinder auch nach ihrem Tod versorgt sind.

Nochmals von Herzen Dank Euch allen für all die Liebe, die für Witwen und Waisen in Uganda habt.

Mit vielen Grüßen,

Eure Elisabeth