Donnerstag, 7. April 2011

Grüsse von Eva

 An alle Interessierten!

Seit zwei Monaten bin ich nun schon wieder zurück in Butiru und wieder mit Leib und Seele bei der Arbeit. Während meines kurzen Aufenthalts über Weihnachten in der Heimat habe ich Dank der großzügigen Mithilfe der Salzhäuser Gemeinde eine Menge Geld für Elisabeths Projekt zusammenbringen können. Neben der täglichen Arbeit im Waisenbüro wird nun diese großartige Summe unter das ’butiruische’ Volk gebracht. Wir konnten für die leider zum Teil völlig überfüllten Schlafsäle neue Metallbetten bauen lassen und somit nun jedem Kind ein eigenes Bett gewährleisten. Wie Elisabeth in der letzten Mail an Manfred bereits berichtet hat, hat gerade unsere Grundschule im letzten Jahr national sehr gut abgeschnitten und es sind viele neue Schüler im neuen Schuljahr hinzugekommen. Neue Anbauten für Schlafsäle und evtl. Klassenzimmer sind bereits in Planung!


Bettenkauf


 
 Weiterhin haben auch der Kindergarten und das anliegende Hope House einen kleinen (aber Termiten-resistenten!!) Spielplatz erhalten. Viele Holzkonstruktionen halten bei diesen extremen Wetterverhältnissen nur eine Regen- und Trockenzeit durch. Wir hoffen nun mit diesem Massivholz-Bau eine Investition für länger konstruiert zu haben..!

Da die kleine Spendenaktion in meinem Heimatort Salzhausen in der Lüneburger Heide aufgrund der bekannten Witwenketten angekurbelt wurde, haben wir zweien von unseren Witwen eine kleine neue Existenz errichten können. Anstatt unter undichten Bananenblättern in einer 8m² großen Hütte zu hausen, können die Mütter mit ihren drei bis vier Kindern nun unter Wellblechplatten in einem 20m² großen Lehmhaus mit Fenster und Türen wohnen. Anderen Familien konnten Ziegen und Hühner für einen kleinen Farming-Start gesponsort werden. Es ist großartig, was man hier für wenig Geld errichten und welche Freude man auslösen kann. Vielen Dank an alle, die dieses Projekt unterstützen!

Anfang des Monats sind wir mit einem mit Hilfsgütern beladenen LKW Richtung Westuganda nach Kilyandongo gefahren. Dorthin wurden die Überlebenden des im März 2010 in den Bergen verschütteten Dorfes umgesiedelt. Da das Dorf dem Stamm von Elisabeths Mann, Erasmus, angehört, haben wir ihnen unsere Hilfe zugesagt. Die ca. 3000 Menschen dort haben zwar vom Staat eine große Fläche Land zum Ansiedeln und für Agrarwirtschaft bekommen, müssen aber so gut wie bei Null beginnen, sich eine neue Existenz aufzubauen. Über 300 Waisenkinder leben in den Camps und gehen in eine Schule, die eine andere Stammessprache spricht. Wir hoffen, dass der geplante Schulbau vor Ort von unseren großzügigen deutschen Sponsoren genehmigt wird. Aber da wurden wir bis jetzt noch nie enttäuscht 

Kilyandongo-
LKW

Als nächstes großes Projekt steht für die Osterferien ein neues Brunnenbohraktion an, welche dann endlich für ausreichend Wasser für all unsere Schüler und Mitarbeiter auch während der Trockenzeit sorgen soll.

Ansonsten sind die Kids bereits wieder fleißig dabei, für ihre Sponsoren liebevolle Briefe anzufertigen. Janette (ebenfalls auf dem Bild zu sehen), unsere neue Mitarbeiterin im Waisenbüro, gibt sich alle Mühe, dass die Briefchen in bester Ordnung geschrieben werden. Mary (die gute Fee für unsere Waisen, zuständig für Krankenpflege, Kleidung und Schulmaterialien der Kinder) und ich hatten am Besuchertag für Eltern alle Hände voll zu tun, die 150 Vollwaisen mit Limonade und Keksen zu versorgen. Es herrschte gute Stimmung!

Das Waisenbüro


Leider haben wir auch in den letzten Monaten wieder Vorfälle gehabt, wo einige Waisenkinder unser Sponsorenprogramm aus verschiedenen Gründen verlassen mussten. Manche Kinder sind den Entscheidungen der verbliebenen Verwandten unterlegen und auch wir sind da leider gezwungen, diese Entscheidungen dann so hinzunehmen.
 Ich bitte all diejenigen, die dies betrifft, um Verständnis, dass wir ihnen neue Patenschaften zugewiesen haben. Ich kann mich nur wie im letzten Brief wiederholen, dass Ihre Unterstützung direkt bei jedem Kind ankommt und für viel Freude sorgt.

Erneut stelle ich bei meinem zweiten Aufenthalt hier in Uganda fest, wie großartig diese Arbeit hier ist und wie viel EINE EINZIGE Person bewegen kann!

Warme Grüße aus Butiru! Eva