Donnerstag, 24. März 2011

Es hat geregnet

Liebe Freunde!
Es ist lang her, seit meinem letzten Beitrag, jetzt hat Elisabeth eine Mail geschrieben, hier kommts:

Lieber Manfred.


Wir sitzen jetzt hier zu viert im Internet und tippen was das Zeug haelt. Also ich denke ja doch dass diese mail eine Suechtig Machende Sache sind.

Koenntest Du noch etwa 6 Solarlampen mitgeben? Wir koennten sie so gut noch fuer die Schlafsaele der Schulen brauchen. Der grosse Generator schaltet ja um 10 abends aus und manchmal hat man doch kranke Schueler oder sonstige Noete im Schlafsaal, die Licht brauchen. Im Moment haben wir Parrafinlampen, aber die muessen immer erst muehselig angezuendet werden...  (Die Solar Schreibtischlampen gibt es bei IKEA für 15,00 €, Manfred)
Dann ist gestern Hannahs rechtes Hoergeraet, was sie ja am meisten braucht abgebrochen und wir haben es mit Superglue nicht geschafft zu reparieren. Ich sende es heute mit Eilpost an Papa. Vielleicht koennte es dann ja gleich jemand wieder mitbringen. Hannah ist jetzt in der Examensklasse... Ach, das sind alles so die Extra Sorgen. Danke echt fuer alle Hilfe.

Hier jetzt also der kleine Bericht.
Wir sind sehr dankbar, dass nun endlich nach langer viermonatiger Trockenzeit die Regenzeit angefangen hat. Die erwartete Ernte wird sich nun allerdings um 1-2 Monate nach hinten verschieben, was im Allgemeinen Hunger fuer die laendliche Bevoelkerung bedeutet.
Dank Eurer Unterstuetzung konnten wir schon im Januar genug Getreide und Bohnen fuer die Schulen zu noch recht guenstigen Preisen einlagern und sollten jetzt bis Mai versorgt sein.

Ein grosses Problem der laendlichen Bevoelkerung ist, dass sie oft einen grossen Teil der Ernte gleich an durchfahrende kenianische Haendler zu Billigpreisen verkaufen. Und dann manchmal nicht einmal mehr genug Saatgut haben, wenn die Regenfaelle beginnen, geschweige denn genug Lebensmittel bis zur naechsten Ernte. Jetzt wird alles wieder schoen gruen, aber bis die ersten Bohnen reif werden dauert es noch zwei bis drei Monate.
Wegen guter Examensergebnisse Ende letzten Jahres ist die Gesamtschuelerzahl der Butiru Schulen jetzt nochmal sehr angestiegen. Und waehrend der kuerzlichen Trockenzeit hatten wir grosse Probleme mit der Wasserversorgung fuer alle Kinder und Mitarbeiter mit ihren Familien, die zum grossen Teil ja mit auf dem Grundstueck leben. Der einzige Bohrbrunnen lief Tag und Nacht und wurde nur zwischen 2 und vier Uhr morgen ein bisschen ruhen gelassen. Wir haben eine Hilferuf an den Deutschen Botschafter gesandt und sind sehr dankbar, dass sie uns jetzt einen neuen Bohrbrunnen finanzieren werden, der umgerechnet etwa 5000 Euro kosten wird. Da die Bohrfirma eine lange Warteliste hat, sind wir jetzt erst fuer Ostern vorgemerkt und hoffen, dass dann Wasser gefunden wird. Das ist ja immer eine nicht so ganz sichere Sache.

Ansonsten bauen wir im Moment zwei weitere Grundschulen, Dank Unterstuetzung der Stiftung Kinder in Afrika, Thomas Gottschalk "Ein Herz fuer Kinder" und der Bingo-Umweltlotterie. Wir sind sehr dankbar dafuer. Unsere Gegend ist sehr abgelegen und viele Grundschulen sind einsturzgefaerdet oder nicht ausreichend fuer die grossen Schuelerzahlen. Es gibt auch viele Orte, die noch gar keine Schule haben. Die groesseren Kinder schaffen dann den z.T. 10 km langen Fussmarsch zur naechsten Schule (und abends dann ja auch wieder zurueck), aber auch nicht regelmaessig. Und die juengeren gehen einfach nicht zur Schule. Dank unserer Waisenarbeit werden jedes Jahr mehrere mit der Lehrerausbildung fertig. Im letzten November waren es 14 neue Grundschullehrer. 6 davon brauchten wir fuer unsere eigene Grundschule in Butiru, zwei sind nach Bushiyi gegangen. Dort hatten wir ja auch vor drei Jahren neben der Berufsschule mit einer kleinen Grundschule begonnen, die in diesem Jahr schon bis zur 5. Klasse gewachsen ist.
Die restlichen arbeiten in umliegenden zum Teil neu gegruendeten Grundschulen.

Wir danken sehr herzlich allen Freunden, und vor allem Gott. Ohne Ihn waere all diese Arbeit nicht moeglich. Er bewegt die Herzen bis hin zu den grossen Organisationen wie BMZ etc.

Lieber Manfred. Mehr faellt mir im Moment nicht mehr ein. Aber gerade sagen mir Eva und Annemarie, dass sie Dir ja auch mal ab und an einen kleinen Bericht schicken koennten. Annemarie vom Hope House, in dem sie jetzt arbeitet und den Waisen hilft, die sich schwer in der Schule tun. Und Eva vom Waisenbuero.

Liebe Gruesse von Elisabeth

Joseph mit Hopehouse - Kindern

  PS: Gestern hat unsere Fussballmanschaft der Sekundarschule Butiru im lokalen Wettbewerb gesiegt und steigt jetzt fuer die Distriktwettbewerbe auf. Joseph, der Hausvater vom Hope House hat sich als excellenter Trainer herausgestellt.