Montag, 8. Oktober 2012

Mail von Elisabeth


Liebe Freunde.

Diese Woche sind wir alle im Jubilee-Fieber. Morgen feiert Uganda ihren 50. Geburtstag. Am 9. Oktober 1962 wurde sie von England in die Unabhaengigkeit entlassen. Mbale ist heute schon in Feststimmung. Die anglikanische Kirche spielt Hymnen auf den Strassen, die Polizei fegt die Strassen (woertlich!), etliche Kuehe, Ziegen und Huehner lassen ihr |Leben, die Zeitung hat 200 (!) Seiten, die ugandische Nationalhymne schallt aus jedem Radio-auch gerade hier im Internetcafe...
Der Duke of Kent, der vor fuenfzig Jahren die Uebergabe an den damaligen ersten Presidenten Milton Obote im Namen der Krone ausfuehrte, ist gestern schon angereist.
Uganda hofft und betet, dass die naechsten 50 Jahre friedlicher sein werden. Seit Unabhaengigkeit gab es fast durchgehend Krieg und Blutvergiessen, dann die Aids-Epidemie. Viele Menschen haben ihr Leben verloren.

Persoenlich geht es uns gut. Ab und an Malaria, aber das ist hier wie bei Euch die Wintergrippe. Jeder bekommt immer mal wieder einen Schub. Auch Christine hat sich gut nach ihrer Hepatitiserkrankung erholt. Zur Zeit machen wir uns |Sorgen um Hannah, unsere Zweite. Ihr wisst sicher, dass Hannah schwerhoerig ist. Dank Hoergeraeten ist sie bisher aber gut in Schule und Umgebung zurecht gekommen. Nun verschlechtert sich ihr Hoeren schon seit einiger Zeit, bedingt wahrscheinlich durch Hormonumstellungen in der Pubertaet. Sie versteht z. B.die Lehrer nicht mehr gut in der Schule und muss auch Zuhause oft nachfragen. Fuer naechste Woche haben wir einen Termin in einer neu eingerichteten Paedaudiologie in Kampala, die unser Freund Karsten ausfindig gemacht hat. Vielleicht koennen sie mit besserer Einstellung der Hoergeraete helfen. Und wir vertrauen Gott, der schon soviel Wunder in Hannahs Leben getan hat. Sie hat zum Beispiel letztes Jahr, trotz ihrer Behinderung, einen guten staatlichen Abschluss der 7. Klasse gemacht (das ist hier nach der Grundschule). Und sie ist ein sehr froehliches Maedchen mit vielen Freundinnen.

Anliegend sende ich Euch nun einige aktuelle Photos zu der Arbeit in und um Butiru.

1. Biogas Anlage in Butiru

Unser Freund Karsten Bechtel aus Wolfsburg, der an der hiesigen Universitaet Makerere in Kampala "Erneuerbare Energien" unterrichtet, hat uns seine Studenten fuer ein Versuchsprojekt mit Biogas gesandt. Sie bauen und finanzieren alle Materialien fuer eine Anlage, die als grosse Latrine fuer beide Schulen/ Kuehe etc. fungiert und dann Gas fuer die Kueche und auch fuer naechtliche Beleuchtung des Schulgrundstueckes liefern soll.
Hier zwei Photos, die ich heute frueh gemacht habe.



2. Schulbau in Bupoto
Dank Unterstuetzung der Stiftung Kinder in Afrika und der Firma Gollness & Kiesel aus Hamburg bauen wir zur Zeit vier Klassenraeume fuer eine kleine Grundschule in Bupoto.
Unsere Pflegetochter Jesca mit ihrem Mann Rogers wohnen in Bupoto und haben dort vor drei Jahren diese Schule gegruendet, die mittlerweile auf 140 Kinder in drei Klassen angewachsen ist, im Januar kommt dann schon die Vierte hinzu. Bisher nutzten sie ein altes, einsturzgefaerdetes Lehmgebaeude. Wir sind sehr gluecklich, jetzt ordentliche Raeumlichkeiten bauen zu koennen. Der Bau eines Klassenzimmers kostet umgerechnet 5000 Euro.















3. Wohnhaus fuer Moses
Dank Spende in Hoehe von 5000 Euro einer Familie, die nicht genannt werden moechte, konnten wir fuer unseren Land-, Viehwirt und Manager der Genossenschaft Moses ein kleines Wohnhaus bauen. Moses ist einer unser langjaehrig unterstuetzten Waisen, der vor zwei Jahren seine landwirtschaftliche Ausbildung abgeschlossen hat und seitdem in unserem Kuhstall wohnte. Nun moechte er Ende Oktober heiraten. Seine Verlobte, Junic, ist auch eines unserer ehemaligen Waisenmaedchen und frisch ausgebildete Gundschullehrerin. Wir sind sehr dankbar fuer diese Spende.









4. Baelle

Familie Roemer, die seit Jahren eines unserer Waisen, Julius Sitelu Siundo, unterstuetzen, haben fuer Julius und fuer die Schulen eine grossen Karton wunderbarer Baelle gesandt. Vielen Dank!
Auf dem oberen Bild von links:
Joseph Kasawa, Hausvater im Hope House und gleichzeitig Trainer der Schulfussballmannschaft.
John Walyaula, Leiter unserer |Schreinerei und Ausbildungsprogramm in Butiru,
Peter Busiku, Mitarbeiter im Waisenbuero (selbst ehemaliger Waise)
Julius Siundo, Erasmus und Hausmeister der Sekundarschuljungen.
Das zweite Bild zeigt einige der Schueler in Busulwa und unten einige unserer Butiru Grundschueler.








Soweit fuer heute,
mit herzlichen Gruessen von Elisabeth